Flächendeckende Antidiskriminierungsberatung in Deutschland
Stand, Konzepte, Weiterentwicklung

Studie

In den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer fachlich fundierten, wohnort-nahen Unterstützung für Betroffenen von Diskriminierung gewachsen. Entsprechende Entwicklungen, auch konkrete Umsetzungen, sind auf kommunaler und Landesebene vielfach zu beobachten und haben beispielsweise im Nationalen Aktionsplan Integration, dem Kabinettsausschuss Rechtsextremismus und Rassismus oder im Bundesprogramms Demokratie leben! eine festen Platz.

Gleichzeitig gibt es bislang nur wenig systematisiertes Wissen zu den bestehenden Strukturen und keine vertiefte fachliche Diskussion dazu, wie genau flächendeckende Beratungs- und Unterstützungs-strukturen aussehen und wie sie umgesetzt werden könnten. 

Die Studie adressiert diese Fragen und möchte für zukünftige Diskussionen und Entwicklungen eine fachliche Basis bieten.

Die Eckpunkte und Leitfragen lauten:

  • Bestandsaufnahme
    Wie sehen die aktuellen AD-Strukturen im Bundesgebiet aus (u.a. Mandat, Struktur, institutionelle Einbindung, Verteilung in der Fläche, etc.)?

  • Strukturtypen und -landschaften
    Welche verschiedenen Modelle lassen sich für 1) Landesantidiskriminierungsstellen, 2) kommunale Antidiskriminierungsstellen und 3) nicht -staatliche Stellen beschreiben und wie wirken sie auf Länder- und kommunaler Ebene zusammen?

  • Konzept „Flächendeckende Beratungsstrukturen“
    Was sind die Eckpunkte eines Konzeptes für flächendeckende AD-Beratungsstrukturen?
    Welche handlungsleitenden Kriterien gibt es für die Einordnung des aktuellen Stands und die Formulierung nächster Entwicklungsschritte?

Projektteam

Die Studie wird erarbeitet vom Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd), projektverantwortlich Daniel Bartel und Eben Louw, in Zusammenarbeit mit Prof. Annita Kalpaka (HAW Hamburg).

Auftraggeberin

Die Studie wird im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erstellt.


Projektlaufzeit

15. März bis 30. März 2022

Der Arbeitsansatz

Unser Anspruch ist es, partizipativ zu arbeiten und die Akteur_innen im Feld kontinuierlich einzubeziehen. Das beinhaltet über eine Abfrage der Erfahrungen und Positionen auch die Beteiligung am Prozess der Auswertung und Interpretation der Ergebnisse.

Vorgehen

  • Schriftliche Befragung
    Ein wichtiger Bestandteil ist eine Online-Befragung aller Stellen im Feld, d.h. aller unabhängigen AD-Stellen und -Strukturen, der kommunalen Stellen und der Landesstellen.

  • Interviews, Workshops und Fokusgruppen
    Ergänzend und vertiefend dazu wird es Interviews, Workshops und Fokusgruppen geben. Die konkrete Ausgestaltung ist da noch offen und wird sich in den nächsten Wochen konkretisieren.

  • Begleitgremium
    Ein Gremium bestehend aus Vertreter_innen der Landes-AD-Stellen, der kommunale AD-Stellen, der unabhängige AD-Stellen, der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der Wissenschaft begleiten die Studie und unsere Arbeit.