Stell dir vor, du hast tolle Wahlprüfsteine und niemand weiß es.
Oder: Wie rede ich mit Politiker*innen?
„Guten Tag, haben Sie eine Minute? Mein Name ist …. Ich bin die Spitzenkandidatin der … für den Sächsischen Landtag und würde gern mit Ihnen sprechen…“
So oder so ähnlich wird es im Spätsommer in Sachsen auf Plätzen, vor Supermärkten, in Bürger*innen-sprechstunden und Veranstaltungen zugehen. Die Wahlen stehen an und Politiker_innen suchen den Kontakt und den Austausch. Das ist eine gute Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und Themen zu setzen.
Der Wahlkompass Sachsen hat 50 Organisationen zusammengebracht und 103 Fragen zum Thema Antidiskriminierung an die Landespolitik formuliert. CDU, SPD, Die Linke, Bündnis90/ Grüne und die FDP haben geantwortet - oder genauer: die*der zuständige parlamentarische Mitarbeiter*in. Mit anderen Worten: Bislang sind die Wahlprüfsteine noch nicht bei den Kandidat_innen für den kommenden Landtag angekommen.
Die gute Nachricht: Das lässt sich vergleichsweise leicht ändern lässt. Es dauert nicht lange, ist weniger schwer und weniger kompliziert als alles, was wir bereits gemeinsam geschafft haben und kann nachhaltige Wirkung erzielen. Etwas zugespitzt: 2 Stunden direkter Austausch mit Politiker_innen kann politisch mehr bringen als 4 Wochen Arbeitskreis.
„Ja, eine Minute habe ich. Mich würde interessieren, wie Sie zu einem Landesantidiskriminierungsgesetz stehen.“
„Wozu?“
„Na, zu einem Gesetz, das Diskriminierung beispielsweise im Bildungsbereich verbietet und Schüler*innen wirksam schützt.“
„Ja, das ist schon wichtig. Aber das gibt es doch schon viel?“
„Leider nein. Das Grundgesetz und das Schulgesetz reichen hier nicht aus und ein spezifisches Gesetz gibt es in Sachsen nicht. Sollte es aber, finde ich. Denn Diskriminierung in der Schule ist ein wichtiges Thema und wird auch von vielen Expert_innen und Organisationen gefordert. In Berlin wird gerade so ein Gesetz erarbeitet.“
„Ah, verstehe. Interessant.“
„Die FDP hat sich in Sachsen auch schon zu dem Thema positioniert. Und ehrlich gesagt finde ich das zu wenig. Was denken Sie dazu?“
„Wo steht das denn?“
„Hier, im Wahlkompass Antidiskriminierung… „
…
„Vielen Dank für Ihre Zeit.“
Damit es so oder so ähnlich weitergeht, laden wir euch am 13.08. von 13:00 -15:30 Uhr zu einem Workshop ein.
Unser Ziel:
250 inhaltliche Kontakte mit aussichtsreichen Kandidat_innen für den neuen Landtag zu den Themen des Wahlkompasses. Das kann gern per E-Mail, Facebook, Twitter sein, sollte aber auch im persönlichen Gespräch geschehen.
Wir haben eine Strategie, die wir euch gern vorstellen würden, und möchten mit euch an den Fertigkeiten feilen, die euch die gezielte Kontaktaufnahme mit Politiker_innen erleichtern (Wie ins Gespräch kommen? In welcher Rolle? Mit welchen Botschaften und welchen Argumenten?).
Der Workshop soll euch dabei helfen, mit Kraft in solche (gern auch nur kurze) Gespräche zu gehen, eure Themen und Positionen klar und sympathisch zu vertreten und anschliessend federnden Schritts, mit einem guten Gefühl (und einem neuen Kugelschreiber) weiterzugehen - unabhängig davon, ob ihr so etwas schon einmal gemacht habt oder neu in dieser Form des Aktivismus und der politischen Arbeit seid.