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Interview zu Wohnungsmarktdiskriminierung im ZDF

In der Morgensendung "Volle Kanne" des ZDF vom 18.2.20 erklärt Eva Maria Andrades, Geschäftsführerin des advd, in einem Beitrag zu Wohnungsmarktdiskriminierung, welche Rechte Betroffene haben und was sich ändern muss.

Zum Hintergrund:

Die Fernsehsendung Volle Kanne nahm eine aktuelle Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes  und ein neues Urteil (AG Charlottenburg 203 C 31/19) aus Berlin zum Anlass, über das Thema Wohnungsmarktdiskriminierung zu sprechen. Der Kläger hatte das Wohnungsunternehmen Deutsche Wohnen auf Zahlung von Entschädigung verklagt, weil ihm aufgrund seines nicht herkunftsdeutschen Namen die Besichtigung einer Wohnung versagt wurde. Die verdeckte Diskriminierung machte er durch ein sog. Testing sichtbar. Das Gericht gab ihm recht und verurteilte Deutsche Wohnen zur Zahlung von 3000 EUR Entschädigung.Die Fachstelle Fairmieten-Fairwohnen hatte den Kläger beraten und bei der Durchsetzung seiner Rechte unterstützt.

Wohnungsmarktdiskriminierung ist ein strukturelles Problem und seit langem ein Thema für Betroffene und Antdiskriminierungsberatungsstellen. Der advd fordert vor diesem Hintergrund den rechtlichen Diskriminierungsschutz zu verbessern und zu gewährleisten, dass alle Betroffenen die Möglichkeit haben, qualifizierte Beratung in Anspruch zu nehmen. Dafür ist eine flächendeckende Beratungsstruktur erforderlich, die weitestgehend fehlt. 

Zudem müssen sog. Gatekeeper, also Menschen, die über die Auswahl von Mietern entscheiden, sich bewusst werden, welche gesellschaftliche Verantwortung sie tragen. Diskriminierung hat nicht nur für die einzelne Person erhebliche Auswirkung, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft.