DEN BLICK SCHÄRFEN
Diskriminierung ist ein alltägliches Phänomen. Dies erleben Menschen, die von Diskriminierung und Rassismus betroffen sind. Eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) von 2017 bestätigt, dass 35,6 Prozent aller Menschen in Deutschland in den 24 Monaten zuvor Diskriminierung erfuhren. Dazu zählen auch diskriminierende oder rassistische Zu- oder Einordnungen, die in der Organisation des gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie in Institutionen und Behörden wirkmächtig sind. Den dort handelnden Menschen ist das Diskriminierende ihres Handelns oft nicht bewusst. Für Menschen, die Diskriminierung und Rassismus erfahren, hat dies allerdings gravierende Folgen.
Deshalb ist die Auseinandersetzung mit institutionellen und strukturellen Formen von Diskriminierung und Rassismus auch innerhalb der Sozialen Arbeit ein wichtiger und notwendiger Themenkomplex.
Auf der Tagung sollen folgende Fragen erörtert werden:
- Was ist unter struktureller Diskriminierung und institutionellem Rassismus zu verstehen?
- Welche Erfahrungen und Kontroversen gibt es dazu in der wissenschaftlichen Diskussion, aber auch in Bezug auf bestimmte Arbeitsbereiche und Praxisfelder?
- Wie kann es gelingen, im Rahmen einer rassismuskritischen Sozialen Arbeit, Bewusstsein und Bereitschaft zu entwickeln, institutionellen Rassismus als eine von mehreren Analyse-Perspektiven wahrzunehmen?
- Wie erleben und beschreiben Menschen, die von strukturellem Rassismus betroffen sind, ihren Alltag in verschiedenen Lebensbereichen (Bildung, Arbeit, soziale Sicherungssysteme, Gesundheitswesen, Wohnungsmarkt etc.)?
- Welche Untersuchungen wären nötig und sinnvoll, um rassistische Strukturen und institutionelle Diskriminierung zu erfassen und sichtbar zu machen?
- Wie kann verdeutlicht werden, dass Diskriminierung und Rassismus als strukturierendes Prinzip auch in den Feldern der Sozialen Arbeit wirkmächtig ist und sich auf alle Lebensbereiche auswirkt?
- Welche Gegenmaßnahmen und Handlungsperspektiven sind nötig?
Wo und wann
01. & 02. März 2018 | Hochschule Düsseldorf
Anmeldung
Kann online über diesen Link erfolgen.
Veranstaltet von
Tagung des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neonazismus - Forena der Hochschule Düsseldorf
in Kooperation mit
• Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf
• Hochschule Düsseldorf, Antidiskriminierungsbeauftragte
• DER PARITÄTISCHE NRW
• AWO Kreisverband Düsseldorf
• Projekt Kompass F | Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit , Anti-Rassismus Informations-Centrum, ARIC NRW e.V.
• Sabra – Antidiskriminierungsstelle der jüdischen Gemeinde Düsseldorf
• Landeskoordinierungsstelle Kommunaler Integrationszentren
PROGRAMM
Donnerstag, 1. März 2018
9.30h - 10.15h: ANMELDUNG
10.15h - 11.00h: GRUSSWORTE UND EINFÜHRUNG IN DIE TAGUNG
Prof. Dr. Reinhold Knopp, Dekan des FB 6, HSD Christian Woltering, Landesgeschäftsführer, Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Landesverband NRW Michael Kipshagen, Kreisgeschäftsführer AWO Düsseldorf e.V. Dipl. Soz.päd. Adelheid Schmitz, FORENA, HSD
11.00h - 12.00h: KEYNOTE I
Institutionelle Diskriminierung – eine wenig beachtete Dimension von Rassismus
Prof. Dr. Mechtild Gomolla, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg
12.00h - 13.00h: KEYNOTE II
Den Blick schärfen. Handlungsperspektiven im Spannungsfeld zwischen Interkultureller Öffnung und einer rassismuskritischen Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Susanne Spindler, Hochschule Düsseldorf
13.00h - 14.00h: MITTAGSPAUSE
14.00h - 16.00h: PANELS I
1. „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ Frühe Kindheit und Kita
Prof. Dr. Andrea Platte, TH Köln | Ayla Erdem, Kitaleitung Kinderwelt Herne
2. Alarmsignale wahrnehmen… Schulsozialarbeit
Prof. Dr. Nicole Kastirke, FH-Dortmund | Wolfgang Foltin, LAG Schulsozialarbeit
3. Wenn der Druck steigt… Flüchtlingshilfe / Antidiskriminierungsberatung
Cecil Arndt / Hartmut Reiners, Projekt Kompass F, ARIC NRW e.V.
4. Die Hoffnung stirbt zuletzt… Übergang Schule und Beruf/Ausbildung
Prof. Dr. Stephan Bundschuh / Esra Herzog, M.A., Hochschule Koblenz
5. „Weisse Räume“? Sozial- und Ausländerbehörden
Dr. Constantin Wagner, Universität St. Gallen | Miriam Koch, Amt für Migration und Integration, Stadt Düsseldorf
6. Leider schon vergeben. Arbeitsverwaltung / -markt
Dr. Johannes Hemker, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung | basis & woge (angefragt)
16.00h - 16.30h: KAFFEEPAUSE
16.30h - 18.30h: PANELS II
7. Hemmnisse und Hürden.Wohnungsämter/-markt
Ruta Yemane, M.A., Social Science Center, Berlin | Regina Hermanns, Planerladen e.V., Dortmund
8. Verdeckte Folgen. Gesundheitswesen und -versorgung
Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Universität Duisburg |Arif Ünal, Gesundheitszentrum für MigrantInnen, Köln
9. Gegen den Wind…Jugendarbeit/-hilfe
Yasmine Chehata, M.A., TH Köln | M. Heidbreder und J. Behrouz, LAG Mädchen
10. Selbst aktiv werden. Selbstorganisationen und Initiativen
Isidora Randjelović, ASH, Berlin | Merfin Demir, Terno drom e.V., Düsseldorf
11. Durch die Lupe betrachtet.Integrationsarbeit / Integrationsagenturen
Ataman Yildirim, AWO Düsseldorf | Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, TH Köln
12. Gut qualifiziert?Ausbildung und Weiterbildung
Prof. Dr. Ayca Polat, FH Kiel | Masterstudierende, HSD
Freitag, 2. März 2018
9.00h - 9.15h: BEGRÜSSUNG
9.15h - 10.15h: KEYNOTE III
Kritische Rassismusforschung und Soziale Arbeit
Prof. Dr. Maria Do Mar Castro Varela, Alice-Salomon Hochschule, Berlin
10.15h - 11.15h: WORLDCAFÉ MIT THEMATISCHEN AKZENTEN UND LEITFRAGEN
Interkulturelle Öffnung / Differenzsensible Projekte zur Beratung und Unterstützung / Genderachtsame Angebote / Politische Bildung / Qualifizierung und Weiterbildung / Antidiskriminierungsarbeit / Unterstützung von Geflüchteten
11.15h - 11.30h: KAFFEEPAUSE
11.30h - 13.15h: PODIUMSDISKUSSION
Herausforderungen und Handlungsperspektiven für Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft
- Dr. Joachim Stamp, Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW (angefragt)
- Christian Woltering, Landesgeschäftsführer, Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Landesverband NRW
- Michael Kipshagen, Kreisgeschäftsführer AWO Düsseldorf e.V.
- Dr. Christoph Berse, Landesweite Koordinierungsstelle kommunale Integrationszentren
- Dipl.Päd. Karima Benbrahim, Leiterin des IDA NRW
Moderation von Tagung und Podium: Dr. Nkechi Madubuko, Berlin
13.15h - 13.45h: SCHLUSSWORT: Dr. Katja Neuhoff, Antidiskriminierungsbeauftragte, HSD
13.45h: IMBISS