Antidiskriminierungsberatung und Opferberatung sind zwei, inhaltlich und fachlich aneinander angrenzende Unterstützungsangebote für Menschen, die aufgrund von Gruppenzugehörigkeiten oder -zuschreibungen Diskriminierung und Gewalt erfahren.
Im Rahmen der gemeinsamen Werkstatt der Dachverbände advd (Antidiskriminierungsberatung) und VBRG (Bundesverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt) sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Beratungsansätzen in Theorie und Praxis diskutiert werden.
Neben dem Vergleich der jeweiligen fachlichen Standards und Selbstverständnisse sollen dabei auch die unterschiedlichen Erfahrungen in den einzelnen Bundesländern und Regionen miteinander verglichen werden.
Teil 1: Modelle / Konstellationen / Erfahrungen
Im bundesweiten Vergleich gibt es unterschiedliche Konstellationen:
AD-Beratung und Opferberatung (OBR) bei unterschiedlichen Trägern (z.B. Hamburg, Sachsen, Baden-Württemberg, Berlin, teilweise NRW…)
AD-Beratung und OBR sind beim selben Träger angesiedelt aber personell und fachlich klar abgegrenzt (z.B. in Brandenburg, Hessen, teilweise NRW)
AD-Beratung und OBR sind beim selben Träger angesiedelt und fachlich eng zusammengeführt (München)
es ist (faktisch) nur einer der beiden Ansätze in der Fläche präsent (z.B. Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Bayern, teilweise BaWü)
Innerhalb der vier Gruppen gibt es noch einmal Differenzierung die jeweils ihre spezifischen Potentiale und Herausforderungen, strukturellen und fachlichen Begründungen haben.
Wir wollen uns einen Überblick verschaffen und die jeweiligen Erfahrungen miteinander besprechen. Dabei kann es unter anderem um grundsätzliche Formen der Kooperation, Kommunikation und Abgrenzung gehen (inhaltlich, fallbezogen, in Öffentlichkeit), aber auch um Schnittmengen und Abgrenzungen in konkreten Themenfeldern (z.B. Schule, Polizeigewalt) und die jeweiligen (gefühlten und realen) Zuständigkeiten.
Umsetzung: Die Anwesenden skizzieren das jeweilige Modell entlang von Leitfragen. Diese Inputs bilden Grundlage für weitere Arbeit, Fragen und gemeinsame Reflexion.
Teil 2: Standards und fachliche Herangehensweisen
Marcus Reiners (Opferperspektive Brandenburg) stellt eine Synopse der fachlichen Standards der AD-Beratung und der OBR vor und vergleicht die theoretischen Grundlagen und Selbstverständnisse der beiden Ansätze. Der Input dient als Grundlage für eine gemeinsame vertiefte Diskussion entlang der Fragen/ Themen aus der Gruppe.
Vorbereitung
In Vorbereitung auf das Treffen gibt es einen Reader mit Einführungs- / Übersichtstexten zu den Beratungsansätzen sowie die Synopse. Das Lesen der Texte ist keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Zusätzlich werden Leitfragen für die Vorstellung der eigenen Praxis (und Kooperation mit den je anderen Ansatz) per Mail verschickt.
Rahmen und TN
Die Werkstatt ist auf maximal 20 Personen begrenzt und soll sich - möglichst paritätisch - aus Berater_innen der AD-Beratung und OBR zusammensetzen.
Ort
Rotation (verdi.Höfe)
Goseriede 10, Hannover
Zeit
Montag, 21. Januar 2019
11:00 - 17:00 Uhr (Ankommen ab 10:30 Uhr)
Anmeldung
per Mail bei Luise Veit (luise.veit@antidiskriminierung.org)