Wir?
Das Projekt „Empowerment-horizontal gedacht?!“ ist aus einer Kooperation zwischen dem advd - Antidiskriminierungsverband Deutschland und adis e.V. (ehemals Netzwerk Antidiskriminierung e.V.) entstanden. Impulsgebend hierfür ist die horizontale Empowerment Train-the Trainer-Weiterbildung von adis e.V. Die hier entstandenen Vorüberlegungen werden momentan in der Werkstatt-ähnlichen Weiterbildung angewendet und diskutiert. Daraus entstand die Idee ein Forum für Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen aus Praxis und Theorie zu organisieren.
Wir sind eine Vorbereitungsgruppe bestehend aus vier Menschen.
Wir sind queer - POC - Black - im Rolli sitzend, Trans*, nicht binär. Wir verstehen uns als Organisator*innen, die den Rahmen für einen in unseren Augen sehr bereichernden und spannenden aktivistischen Austausch koordinieren möchten.
Was?
Die 3-tägige Werkstatt- Tagung mit ca. 30 Teilnehmenden mit Erfahrung im Handlungsfeld Empowerment bezüglich mindestens eines gesellschaftlichen Machtverhältnisses (Gender, Rassismus, sexuelle Identität, Behinderung, Klassismus, etc.) soll einen Rahmen für diesen Austausch bieten.
Die Tagung wird an einem barrierefreien Ort mit barrierefreien Übernachtungsmöglichkeiten stattfinden.
Warum?
Viele Akteur*innen und Empowermentangebote fokussieren meist ein gesellschaftliches Machtverhältnis (Rassismus, (Cis-)Heteronormativität, Ableismus etc.), oder eine konkrete intersektionale Verschränkung (z.B. Gender - Rassismus. Die Erfahrung aus der Antidiskriminierungsarbeit zeigt, dass ein zielgruppenübergreifender/horizontaler Austausch auch in der Empowermentarbeit ein interessanter, wenn nicht sogar notwendiger Anknüpfungspunkt sein kann.
Eine horizontale und/oder intersektionale Reflexion von Theorie und Praxis verschiedener Empowermentansätze, ein wechselseitiges Kennenlernen der Akteur*innen, Bewegungsgeschichten und konkreten Formaten, können wichtige Impulse zur fachlichen Weiterentwicklung in der Antidiskriminierungsarbeit geben.
Ziele:
- Einen Raum der Vernetzung und des Austausches über horizontale Empowermentarbeit eröffnen.
- Diskussion von Möglichkeiten und Grenzen horizontaler Ansätze
- Formate und Methoden kennenlernen und ausprobieren
- Dokumentation bzw. Zusammenfassung der Überlegungen erstellen
- Ideen für einen weiterführenden Austausch entwickeln
- Konzeptionelle Ideen für horizontale Empowermentansätze
- Gemeinsam eine gute Zeit haben!
Unsere Ausgangsfragen:
- Ist ein horizontaler Empowermentansatz, der Menschen mit unterschiedlichenDiskriminierungserfahrungen mitdenkt, überhaupt möglich?
- Wann ist ein Empowermentformat horizontal?
- Wie können Empowermentformate mit intersektionalem Ansatz aussehen?
- Wie kann Solidarität hergestellt werden?
- Wie kann Körperarbeit in einem horizontalen Ansatz eingebracht werden?
- Wie kann community-building entlang verschiedener Diskriminierungsmerkmale aussehen?
- …
Format Werkstatt-Tagung:
Wir haben das Format der Werkstatt-Tagung gewählt, da wir damit einen offenen Begegnungsort schaffen wollen. Das Format orientiert sich an dem open space Prinzip:
Die Teilnehmenden gestalten den Inhalt selbst.
Es wird Raum geben, sowohl für vorbereitete Workshops, als auch für spontane Experimentier- und Diskussionsräume.
Wir laden euch dazu ein, eure Erfahrungen und Ressourcen mit allen zu teilen, sei es im kreativen, theoretischen und / oder künstlerischen Bereich.
Im Anmeldeformular gibt es die Möglichkeit uns Themen/Fragen, die dir wichtig sind, mitzuteilen oder einen Workshop, den du anbieten möchtest, zu beschreiben.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Rahmen für die Tagung inhaltlich anhand eurer Ideen zu strukturieren.
Anmeldeverfahren:
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
Insgesamt können 30 Menschen teilnehmen. Um einen Raum zu schaffen, in dem verschiedene Erfahrungen und Perspektiven Platz finden können, spielen beim Anmeldeverfahren folgende Kriterien eine Rolle:
- Regionale Diversität in der Zusammensetzung der Teilnehmenden
- Intersektionalität und Horizontalität
Wir möchten Menschen mit unterschiedlichsten Diskriminierungs/ - und Empowermenterfahrungen einen Raum des Austausches ermöglichen. Beim Anmeldeverfahren werden wir auf eine heterogene Zusammensetzung der Gruppe in Hinblick auf thematische Schwerpunkte achten (wobei vor allem die Themenbereiche LGBTTIQ -Feindlichkeit, Rassismus und Ableismus im Vordergrund stehen.)
- Eigene Erfahrung in intersektionalen/ horizontalen (Empowerment-) Räumen/ - Kontexten
Anmeldeschluss ist der 29. Juli 2018
Bitte schreibe uns eine Mail mit dem beiliegenden ausgefüllten Anmeldeformular an:
All.about.empowerment@gmail.com
Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!
Modalitäten
Kosten
Kosten können bis auf die Reisekosten vollständig übernommen werden. Unser Vorschlag ist es die Reisekosten solidarisch unter den Teilnehmenden zu teilen.
Barrierefreiheit
Das Tagungshaus ist barrierefrei, es besteht die Möglichkeit ein zusätzliches Zimmer für Assistent_innen zu buchen.
Anreise
Für Menschen, die von weit herkommen, gibt es die Möglichkeit schon am Vorabend anzureisen.
Unser Verständnis von…
SAFER SPACE
Da Akteur*innen aus unterschiedlichen Bewegungen anwesend sein werden, verstehen wir die Tagung in erster Linie als einen Ort der Begegnung und des fachlichen Austausches über Empowerment.
Wir gehen nicht von einem “sicheren Empowerment-raum” aus.
Wir wünschen uns jedoch einen “safER space” in Hinblick auf einen respektvollen Umgang miteinander.
Wir gehen davon aus, dass jede Form der Diskriminierung Verletzungen verursacht (hat). In einem horizontal aufgestellten Raum, kann eine intensive Vorerfahrung / Auseinandersetzung mit all den verschiedenen Diskriminierungserfahrungen, Begrifflichkeiten und Bedürfnissen nicht garantiert werden. Somit wünschen wir uns einen Ort des Austausches, an dem sowohl über Gemeinsamkeiten und Besonderheiten von Erfahrungen, als auch über eine Reflektion der eigenen Privilegien ein Lernraum entstehen kann.
EMPOWERMENT
Unser Empowerment-Ansatz steht in der Tradition der Kämpfe von marginalisierten Gruppen um Selbstermächtigung, politische Rechte, Zugang zu Ressourcen und eine Veränderung der strukturellen Machtverhältnisse. Empowerment ist für uns ein Prozess. Je nach Bedürfnis, Erfahrung, Forderung oder Kontext kann dieser Prozess für jede_n Menschen und jede Gruppe unterschiedliche Inhalte haben.
Empowerment bedeutet …
…in Räumen zu sein, in denen die eigene Identität nicht in Frage gestellt wird
…in Räumen zu sein, in denen Diskriminierungserfahrungen, ausgetauscht werden können
…Solidarität zu erleben
…sich mit anderen zu vernetzen und organisieren
…sich gegen Diskriminierung zu wehren
…marginalisierte Stimmen und Perspektiven sichtbar zu machen
…Diskriminierung nicht als individuelles Versagen zu sehen, sondern als strukturelles Problem, dasadressiert und verändert werden kann.
gefördert durch